„Die Familie, bei der ich in Arolsen wohnte, behandelte mich wie ihren eigenen Sohn.“

Zusammen mit meinem Bruder und meiner Schwester bin ich in Damaskus aufgewachsen und auch dort zur Schule gegangen. 1971 habe ich dann in Syrien mein Abitur gemacht und bin danach nach Deutschland gegangen, um hier zu studieren. 

Im Schlosshotel Arolsen habe ich dann eine Ausbildung zum Hotelkaufmann absolviert. Danach war ich in Düsseldorf, Landsberg am Lech und Leverkusen und habe dort in diesem Beruf gearbeitet. Jetzt bin ich Rentner und unterrichte im BWNW Korbach (Bildungswerk der nordhessischen Wirtschaft gGmbH) Deutsch. 

Nach Waldeck Frankenberg habe ich meine Persönlichkeit mitgebracht, zurücklassen musste ich hingegen Familie und Freunde. Ich wurde hier aber sehr gut aufgenommen. Die Familie, bei der ich in Arolsen gewohnt habe, hat mich wie ihren eigenen Sohn behandelt.

Viele Kontakte haben sich durch meine Tätigkeiten als Judotrainer ergeben. 1974 habe ich in Arolsen die Judogruppe aufgebaut. Heutzutage helfe ich den Geflüchteten wo ich kann, damit sie sich besser integrieren können. 

Mein Zuhause ist das Waldecker Land. Hier hin bin ich immer wieder zurückgekommen, egal wo ich lebte. Meine Heimat ist und bleibt aber Damaskus. 

Den Menschen in Waldeck-Frankenberg möchte ich das liebste Wort aus meiner Sprache „Salam“ (Friede) mitgeben und gerne sagen: Bleibt so offen, wie ihr seid und habt keine Angst vor Fremden: Wir sind alle Menschen.